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HTL-Bautechniker planen barrierefreie Pensionserweiterung

Gemeinsame Diplomarbeit von Hoch- und Tiefbau-Maturant*innen

Die Diplomarbeit an der zur Zeit eine Bautechnik-Maturantin und vier ihrer Jahrgangskollegen arbeiten ist in zweifacher Hinsicht außergewöhnlich: Mira Hainisch und Rainer Glavanovits absolvieren den Ausbildungszweig Hochbau, Lukas Schweighofer, Martin Hammerl und Marcel Friesenbichler sind angehende Tiefbautechniker der Abteilung für Bautechnik an der HTL Pinkafeld. Gemeinsam arbeiten sie an einem Projekt, das die Kenntnisse und Fertigkeiten beider Ausbildungszweige benötigt. Sie planen die Erweiterung und barrierefreie Erschließung eines Beherbergungsbetriebes in der Oststeiermark. Auftraggeber und zugleich Diplomarbeitsbetreuer ist Peter Derler, Professor für Fachtheorie Bautechnik.

Teamarbeit

Das überwiegend gewerblich genutzte Objekt, die Pension Schweighofer – Derler im Wallfahrtsort Pöllauberg, wurde stufenweise in den 1960er bzw. 1970er Jahren erbaut. Das vierstöckige Gebäude liegt in relativ steiler Hanglage im geschlossenen Ortsgebiet. Um dem Objekt mehr Benutzerfreundlichkeit zu verleihen, soll es barrierefrei und mit einem neuen Eingangs- und Rezeptionsbereich ausgestattet werden. Im Rahmen der Diplomarbeit sollen eine Aufnahme des Gebäudebestands bzw. des zu bebauenden Geländes, die architektonische und die Tragwerksplanung, eine dreidimensionale Visualisierung sowie eine Abschätzung der Baukosten erstellt werden. Dazu wendet die fünfköpfige Gruppe Inhalte der Unterrichtsfächer Infrastruktur, Darstellung und Gestaltung, Baukonstruktion, Tragwerke, Baubetrieb und Baumanagement, Bauplanung und Projekt Hochbau / Tiefbau an. Die Arbeit erfolgt in zwei Teams: Eines ist im Wesentlichen für den Entwurf und die Baukostenschätzung zuständig, das zweite für die Bestandsaufnahme und die Tragwerksplanung.

Wichtig ist Professor Derler dabei die Termintreue, um eine reibungslose Abwicklung der zahlreichen Aufgabenstellungen zu erreichen. „Jeder muss wissen, was er wann abzuliefern hat. Dazu gibt es eine penible Projektzeitstrukturierung. Wenn eine Gruppe nicht rechtzeitig das Erarbeitete der anderen zur Verfügung stellt, kann diese nicht weiterarbeiten“, sagt er, was die Maturanten selbst als „berufs- und praxisnah“ bewerten. Die Schüler arbeiten gänzlich außerhalb des laufenden Unterrichts an diesem Projekt.

Barrierefreiheit bis April 2022

„Durch die notwendige Erweiterung ergibt sich Weiteres“, erläutert Professor Derler das Vorhaben. Durch die Erneuerung von Rezeption und Eingang und den Anbau eines Lifts kommen je Stockwerk etwa 50 bis 60 Quadratmeter dazu. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten, wie etwa ein Fitnessbereich. Auch den Garten und Zugangsbereich beziehen die jungen Bautechniker in ihre Planungen mit ein. Das Ziel dabei ist, dass künftige Gäste jede Ebene in und um das neugestaltete Gebäude barrierefrei erreichen können.

Die Zusammenarbeit mit Professor Derler und dem zweiten Team „ist sehr interessant und macht viel Spaß. Wir sind mit unserer Diplomarbeit sehr zufrieden, denn in der Ausarbeitung können wir unser gesamtes Wissen einsetzen“, resümiert ein Schülerteam. Besonders freut die jungen Techniker, dass ihre Arbeit auch realisiert wird. Die Fertigstellung des Projektes ist mit 4. April 2022 terminisiert.