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Bautechnik-Maturanten planen Regenwasserbewirtschaftung

Im April wurde die Bautechnik-Diplomarbeit über die Regenwasserbewirtschaftung der OSG-Reihenhaussiedlung „The Village“ erfolgreich abgeschlossen und an den Auftraggeber, die Höhenberger Engineering ZT GmbH, sowie an die betreuenden Professoren OStR Oskar Hable und Prof. Johannes Feichtinger übergeben. Die Arbeit, verfasst von den Bautechnik-Maturanten Tabea Pomper, Thomas Maierhofer und Nico Petrakovits, widmet sich der Herausforderung der Regenwasserbewirtschaftung im Bauvorhaben.

Die zunehmende Belastung bestehender Kanalsysteme und die Auswirkungen des Klimawandels stellen eine Herausforderung für infrastrukturelle Planungen im Bauwesen dar. Die Frage "Wohin mit dem Wasser?" gewinnt an Bedeutung, insbesondere bei der Widmung von Bauland und der behördlichen Bewilligung von Bauprojekten. Vor diesem Hintergrund wurde die Diplomarbeit initiiert, um eine maßgeschneiderte Lösung für die Regenwasserbehandlung in der OSG-Reihenhaussiedlung "The Village" zu entwickeln. Die OSG-Reihenhaussiedlung wird im nordwestlichen Bereich der Stadtgemeinde Oberwart zwischen Pinka und Wehoferbach errichtet. Um die behördliche Bewilligung des Projektes zu erhalten, musste infolge der bestehenden Einleitungsbeschränkungsbeschränkung eine Regenwasserbehandlung auf Eigengrund erfolgen. Dafür wurde eine Versickerungsanlage geplant und bemessen, um 5 bis 10 jährliche Niederschlagsereignisse schadlos abzuführen, und die damit verbundenen Materialkosten pro Wohneinheit erhoben.

Es wurden verschiedene Varianten für die Entwässerung der bestehenden Dach- und Verkehrsflächen ausgearbeitet, darunter Sickerboxen mit herkömmlichem Schlammfang, Sickerboxen mit Regenwassertank als Schlammfang sowie Sickerbecken. Zusätzlich wurde ein komplettes Regenwasserkanalnetz geplant.

Ein zentraler Bestandteil der Diplomarbeit war die vergleichende Bemessung der Sickeranlagen nach österreichischen und deutschen Regelwerken. Es ist ersichtlich, dass die österreichischen Bemessungsregeln im Allgemeinen zu einer geringeren Anzahl an benötigten Sickerboxen führen, während die deutschen Empfehlungen bei einer höheren Anzahl an Sickerboxen und schlechter Durchlässigkeit sparsamer sind.

Für die Versickerung der anfallenden Niederschlagswässer aller Dachflächen wird die Nutzung von Sickerboxen mit Regenwassertanks im Bereich der Carports als kostengünstigste Variante vorgeschlagen. Diese Lösung ermöglicht auch eine nachhaltige Gartenbewässerung und eignet sich besonders im bearbeiteten Projektgebiet, zufolge dem ausgeprägten Platzmangel und hohem Grundwasserspiegel. Für die Versickerung der Straßenwässer wird der Einbau einzelner Versickerungsboxen unter den Verkehrsflächen empfohlen, um eine gute Versickerung in das Grundwasser zu gewährleisten und die Freizeitflächen nicht zu beeinträchtigen, bei gleichzeitiger Rückführung der anfallenden Niederschlagswässer auf kurzem Weg in den natürlichen Wasserkreislauf.

Die Diplomarbeit liefert einen umfassenden Einblick in die Planung und Umsetzung einer maßgeschneiderten Regenwasserbewirtschaftung für die OSG-Reihenhaussiedlung "The Village". Die vorgeschlagenen Lösungen tragen nicht nur zur Einhaltung behördlicher Auflagen, sondern auch zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und zur Reduzierung der Umweltbelastung bei.

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