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Projektvorschläge für eine jüdische Gedenkstätte in Güssing

Am Freitag, 09.11.2018, skizzierten Dr. Michael Hammer, Univ. Ass. für mittelalterliche Geschichte an der Uni Graz, und der Zeithistoriker Karl Heinz Gober bei Vorträgen die jüdische Geschichte und das Zusammenleben mit der christlichen Bevölkerung und die Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, fokussiert auf die jüdische Bevölkerung in den Schicksalsmonaten von 1938. Die Veranstaltung „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Güssing“ war Teil der Reihe „Politik und Zeitgeschichte“ der Burgenländischen Volkshochschulen, die damit ihren Beitrag dazu leisten „nicht zu vergessen“ und den Burgenländern die Möglichkeit geben, sich mit der burgenländischen Geschichte und Identität zu beschäftigen und auseinander zu setzen.

Im Vorfeld waren auch die HTL-Professoren Irene Berto und Benjamin Sasdi gebeten worden, mit Schülern der Bauabteilung der HTL Pinkafeld eine Gedenkstätte für die nach den Schicksalsjahr 1938 vertriebenen Juden in Güssing zu entwerfen. Neun Projekte der Klasse 5AHBTH wurden im Refektorium des Franziskanerklosters im Anschluss an die beiden Vorträge vorgestellt. Die Besucher waren sehr interessiert an den Erklärungen und Erläuterungen der Schüler, das Modell eines ausgewählten Projekts wird zu einem späteren Zeitpunkt verwirklicht werden.

Zu den von den Burgenländischen Volkshochschulen beschriebenen Fakten: Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts beherbergte die Herrschaftsstadt Güssing eine sowohl in wirtschaftlicher als auch kultureller Hinsicht reichhaltige Judengemeinde. Als Schutzjuden der Batthyány blühte die nahezu autonome Judengemeinschaft derart auf, dass um die Mitte des 19. Jahrhunderts der jüdische Bevölkerungsanteil in Güssing auf mehr als 40 Prozent anstieg. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 besiegelte das Ende der jüdischen Gemeinde in Güssing.

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